Mammographie-Screening

Brustkrebs ist der häufigste bösartige Tumor bei Frauen.

Mit ca. 71 000 jährlichen Neuerkrankungen in Deutschland stellt Brustkrebs die häufigste bösartige Erkrankung der Frau dar. Je früher Brustkrebs diagnostiziert wird, desto größer sind die Heilungschancen.

Der Deutsche Bundestag hat daher die Einführung eines bundesweiten qualitätsgesicherten Mammographie-Screenings für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren beschlossen. Das heißt, dass aufgrund amtlicher Meldedaten alle Frauen dieser Altersgruppe alle zwei Jahre zu einer Mammographie eingeladen werden. Diese erfolgt im Rahmen des gesetzlichen Versicherungsschutzes, privat Versicherte informieren sich bei Ihrer Versicherung. Die Screening-Praxen wurden sorgfältig ausgesucht und zertifiziert.

Die Qualität des
Programms
zeigt sich u.a. durch:

Weitere Informationen zu dem Mammographie-Screening finden Sie unter:

Bei einer Tumorgröße unter einem Zentimeter, kann der Krebs in rund 95 Prozent der Fälle geheilt werden. Ca. 80 Prozent der im Screening entdeckten bösartigen Tumore sind maximal 2 cm groß. Diese Zahlen sprechen sehr für die Teilnahme an Früherkennungsprogrammen wie dem Mammographie-Screening.

Die Mammographie ist eine spezielle Röntgenuntersuchung der weiblichen Brust. Screening bedeutet Reihenuntersuchung. Das Mammographie-Screening Programm beinhaltet den Anspruch für alle Frauen zwischen 50 und 69 Jahren bundesweit auf eine kostenlose Brustkrebsuntersuchung alle zwei Jahre.

Studien zeigen, dass es tatsächlich gelungen ist, in der Gruppe der teilnahmeberechtigten Frauen die Brustkrebssterblichkeit zu senken. Die Mammographie ermöglicht, Brustkrebs so früh zu entdecken, dass die Krankheit vollständig heilbar ist. Die Tumoren sind in diesen Frühstadien noch so klein, dass sie nicht tastbar sind und keine anderen Beschwerden hervorrufen.

Mit der Einladung und der Versicherungskarte sucht die Frau die Mammographie-Einheit auf. Zunächst muss der Anamnesebogen ausgefüllt werden. Hierbei erhalten Sie ggf. Unterstützung durch das Personal. Die Röntgen-Aufnahmen werden von einer speziell geschulten Röntgenassistentin erstellt. Die Untersuchung selbst dauert nur wenige Minuten. Danach kann die Frau wieder gehen. Ein Arztgespräch findet nicht statt. Die Röntgenbilder werden von zwei Ärzten unabhängig voneinander beurteilt, die pro Jahr mindestens 5000 Mammografien befunden; bei Unstimmigkeiten schaut sich noch ein dritter Arzt die Bilder an. Das Ergebnis wird schriftlich innerhalb von sieben Werktagen nach Hause geschickt. Beruhigend ist die Tatsache, dass bei etwa 95 Prozent aller Frauen die Mammographie keinen Hinweis auf Brustkrebs zeigt.

Bei einem unklaren Befund wird die Frau kurzfristig zu einem Termin bei dem Programmverantwortlichen Arzt der Screening-Einheit eingeladen. Dort wird die Brust abgetastet, eine Ultraschalluntersuchung und eventuell eine zusätzliche Mammographie durchgeführt. Eine Gewebeprobe (Biopsie) zur abschließenden Beurteilung eines auffälligen Befunds ist nur bei wenigen Frauen erforderlich. Das endgültige Ergebnis liegt in der Regel spätestens nach zwei Wochen vor.

Der Nutzen der Brustkrebsfrüherkennung ist beispielsweise für 60-jährige Frauen 2000 mal so hoch wie das Risiko durch die benötigten Röntgenstrahlen an Krebs zu erkranken. Durch die modernen, arbeitstäglich von einem Referenzzentrum überprüften Geräte wird die Strahlenbelastung minimiert. Die Strahlung einer Mammographie entspricht in etwa der Strahlung, der man sich aussetzt, wenn man im Flugzeug den Atlantik überquert.

Von tausend Frauen, die nicht zum Screening gehen, sterben acht an Brustkrebs. Mit Screening sind es sechs. Auf den ersten Blick klingt das wenig. Doch hochgerechnet auf die weibliche Gesamtbevölkerung könnten durch das Screening in Deutschland viele tausend Frauen pro Jahr gerettet werden.

Nein. Am Screening dürfen nur sogenannte zertifizierte Mammographie-Einheiten teilnehmen. Das Programm entspricht nach den EU-Leitlinien höchsten Qualitätsanforderungen. Dazu gehören z. B. die spezielle Schulung der Röntgenassistentinnen und Ärzte sowie Qualitätskontrolle durch übergeordnete Stellen. 

Eine zentrale Einladestelle in Münster lädt auf der Basis amtlicher Meldedaten alle zwei Jahre schriftlich mit Terminvorschlag in eine wohnortnahe Mammographie-Einheit ein. Darüber hinaus können sich Frauen aber auch selbst einladen, müssen also nicht auf die Einladung warten. Dies geht per Telefon unter 0251 929-5000 oder E-Mail an zentrale-stelle@mswl.de.